Kirchen & Kapellen in Calle
Um die Kirchen und Kapellen rund um Calle zu erkunden, bietet es sich an, dem Kapellenrundweg zu folgen. Der 13,4 km lange Rundweg ist mit einem "C" markiert und beginnt in der Wandertafel in der Ortsmitte. Karte & Wegbeschreibung des Kapellenrundwegs >>
Pfarrkirche St. Severinus
Severinusplatz 3, 59872 Meschede-Calle
Die Pfarrkirche St. Severinus in Calle wurde zwischen 1853 und 1858 gebaut. An gleicher Stelle befand sich bereits eine Kirche, die aber 1823 wegen Baufälligkeit gesperrt werden musste.
Das Kirchspiel Calle umfasste damals 15 Ortschaften. Daraus lässt sich die für den kleinen Ort ungewöhnliche Größe der Kirche erklären. In der Pfarrkirche befindet sich ein Hochaltar aus dem Jahr 1636. Er hat 5 Tafelbilder sowie 5 Heiligenskulpturen.
Auf dem Rosenkranzaltar befindet sich eine romanische Madonna, die aus dem Jahr 1250 stammt. Das Vortragekreuz ist aus dem Jahr 1600. Die Heiligenfiguren an den Säulen und die Kanzel enstanden beim Bau der Kirche.
Patronatsfest: Sonntag nach dem 23. Oktober
Wallfahrtskapelle auf dem Halloh
Nördlich von Calle befindet sich auf dem "Halloh" die Wallfahrtskapelle "Zur Schmerzhaften Mutter". Sie stammt aus dem Jahr 1686.
Auf dem Halloh treffen sich die drei Kreuzwege aus Berge, Calle und Wallen. Die Bezeichnung "Halloh" ist für einen Wallfahrtsort ungewöhnlich. Im damaligen Kirchspiel Calle war dieser Ort an zentrale Stelle. Vermutlich befand sich hier eine altgermanische Opferstätte. Darauf verweist die Wortsilbe "loh".
Das Halloh war eine Station des Soester Totenweges. Auf diesem Weg wurden die Verstorbenen aus Soest nach Wormbach überführt.
In der Kapelle steht ein Altar, der um das Jahr 1700 entstanden ist. Die wertvolle Pieta stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Im alten Teil der Kapelle ist die Holzdecke ganzflächig bemalt. Die Erweiterung der Kapelle entstand 1936.
Bei Reparaturarbeiten am Dach der kleinen Nebenkapelle fand man auf dem Dachboden alte Krücken von Pilgern wieder, die viele Jahre verschollen waren.
Kapelle "Beatae Mariae Virginis"
Folgt man der Landstraße von Meschede nach Calle, kommt man an der Kapelle "Beatae Mariae Virginis" vorbei. Sie ist auch unter dem Namen "Schladekapelle" bekannt.
Vom Geheimen Rat Friedrich Wilhelm Graf von Westphalen wurde sie 1727 erbaut. Über Jahrhunderte wurde in der Kapelle für das Gedeihen der Feldfrüchte gebetet. Von der Pfarrkirche fanden jährlich mehrere Prozessionen zur Kapelle statt. Auch heute noch führt am Bittsonntag eine Prozession dorthin.
Die Schladekapelle ist als Oktagon gebaut und hat ein auffällig schön geschwungenes Dach. Sie war im Laufe der Jahre immer wieder vom Verfall bedroht. Daher fanden in den Jahren 1852, um 1920 und 1993 Restaurierungen statt. Im Rahmen der Altar-Restaurierung wurden auch 3 Figuren ersetzt, die 1971 gestohlen wurden.