Gräberfeld bei Berghausen
Das Gräberfeld bei Meschede-Berghausen stammt aus dem 7./8. Jahrhundert und ist der einzige Friedhof im Sauerland mit Reihengräbern.
Er befindet sich auf einem Plateau nördlich von Berghausen, dem Kreuzungspunkt von alten Höhenwegen.
Das Gräberfeld des frühgeschichtlichen Friedhofs wurde bereits 1930 beim Ausbau des Prozessionsweges nach Berghausen entdeckt. Daraufhin gruben Mitarbeiter des westfälischen Landesmuseums Münster einen Teil der Gräberstätte aus.
Insgesamt wurden damals 76 Baumsarg-Bestattungen und auch ein Pferdegrab entdeckt. 72 der Gräber waren in Ost-West-Richtung angelegt, die anderen vier in Nord-Süd-Richtung. Diese vier Gräber - und auch das Pferdegrab - sind archäologische Dokumente aus sächsischen, heidnischen Zeiten.
Das Sauerland war damals Grenzgebiet zwischen den Franken und Sachsen. Die Endungen vieler Ortsnamen (-hausen und -inghausen) zeugen noch heute von diesem Einfluss.
Die Gräber in Ost-West-Richtung zeugen vom christlich-fränkischen Einfluss, der kurz darauf den sächsisch-heidnischen Einfluss ablöste.
Die Verstorbenen wurden mit ihrem Hab und Gut beerdigt. Bei den Gräbern in Meschede-Berghausen wurden beispielsweise einschneidige Schwerter, Tongefäße, Armringe aus Bronze oder auch Perlenketten gefunden.
Man vermutete zwar, dass bei den Ausgrabungen nicht die gesamte Grabanlage aufgedeckt wurde, aber die Grabungen mussten aus Geldmangel abgebrochen werden.
1985 begann man erneut mit Ausgrabungen. In der Nähe der alten Grabungsstätte fand man 15 weitere Gräber. Neun davon waren noch sehr gut erhalten, die anderen wurden teilweise durch Pflügen des Ackerbodens beschädigt, unter dem sie fast 1300 Jahre ruhten. Man untersuchte die gefundenen Stücke und bewahrte sie auf. Nachdem die Arbeiten abgeschlossen waren, wurden die Reihengräber wieder mit Erde bedeckt.
Textquelle: Stadt Meschede